Barrierefreie Websites: So kann ein Chatbot unterstützen

Inhaltsverzeichnis

Über diesen Guide

Videos streamen, durch den Newsfeed scrollen oder Online-Shopping – all das gehört für viele von uns zum Alltag. Doch nicht jeder kann das Internet mit ein paar Klicks problemlos nutzen. Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen begegnen oft Hindernissen, die den Zugang zum Internet erschweren.

Barrierefreiheit im Internet ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Sie gewährleistet, dass digitale Inhalte für alle Menschen gleichermaßen zugänglich sind, unabhängig von ihren physischen oder kognitiven Fähigkeiten.

In diesem Artikel möchten wir auf die Bedeutung der Barrierefreiheit eingehen und beleuchten, was bei barrierefreien Websites beachtet werden muss und inwiefern ein Chatbot dabei unterstützen kann.

Die Bedeutung der Barrierefreiheit reicht über technische Aspekte hinaus und ist essenziell, um eine inklusive Gesellschaft zu fördern, in der niemand vom digitalen Leben ausgeschlossen wird.

Dabei tragen auch Chatbots wie ChatGPT, Google Gemini oder Bing dazu bei, das Internet zugänglicher und benutzerfreundlicher zu machen. Sie unterstützen durch das Vorlesen von Texten, das Bereitstellen von Inhalten in einfacher Sprache oder durch Hilfe bei der Navigation. All diese Funktionen sind entscheidend, um das Online-Erlebnis für alle Nutzergruppen zu verbessern.

Wann gilt eine Website als barrierefrei?

Barrierefreiheit im Web umfasst im Wesentlichen zwei Dimensionen: technische Zugänglichkeit und die Zugänglichkeit von Inhalten und Funktionen, die eng miteinander verbunden sind, aber verschiedene Aspekte der Webentwicklung und Nutzererfahrung betreffen.

Technische Zugänglichkeit sorgt dafür, dass die technischen Komponenten einer Website, wie HTML-Code, CSS und Skripte, mit unterstützenden Technologien wie Screenreadern, Braillezeilen und anderen speziellen Eingabegeräten kompatibel sind. Braillezeilen sind spezielle Geräte, die es blinden und Menschen mit Sehbeeinträchtigung ermöglichen, Texte zu lesen, indem sie diese aus dem Computerbildschirm in Brailleschrift umwandeln. Die Benutzer können den Text durch das Fühlen von tastbaren Punkten erfassen, was die Interaktion mit digitalen Inhalten wesentlich verbessert.

Bei der Zugänglichkeit von Inhalten und Funktionen liegt der Fokus darauf, Inhalte so zu gestalten und anzubieten, dass sie für Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen verständlich sind. Dies schließt einfache Sprache, Textalternativen für visuelle und auditive Medien und eine intuitiv bedienbare Benutzeroberfläche ein. Zum Beispiel sollten Bilder Alternativtexte, Videos Untertitel oder Audiodeskriptionen enthalten und Informationen klar und einfach navigierbar sein.

Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, die spezifischen Anforderungen in den Bereichen Sehen, Hören, Bewegen und Verarbeiten genau zu betrachten, um zu verstehen, wie eine Website diese Bedürfnisse effektiv erfüllen kann.

Welche Anforderungen gibt es?

Sehen

Für Menschen mit Sehbehinderungen müssen Websites besondere visuelle Anforderungen erfüllen. Inhalte sollten von Screenreadern erfasst werden können, und es sollte Alternativtexte für Bilder und andere nicht-textuelle Inhalte geben. Farben und Kontraste müssen so gewählt sein, dass auch Personen mit Farbsehschwäche oder anderen Sehbeeinträchtigungen die Inhalte problemlos erkennen können. Zudem sollten Texte so gestaltet sein, dass sie ohne Verlust der Lesbarkeit vergrößert und verkleinert werden können.

Hören

Für Nutzer mit Beeinträchtigungen des Hörvermögens müssen barrierefreie Websites entsprechende audiovisuelle Anpassungen vornehmen. Dies beinhaltet das Bereitstellen von Untertiteln oder Transkriptionen für alle Audioinhalte. Zudem ist es wichtig, dass alle akustischen Signale durch visuelle Alternativen oder haptisches Feedback ergänzt werden. Haptisches Feedback bedeutet, dass anstelle von akustischen Signalen physische Rückmeldungen wie Vibrationen oder Bewegungen eingesetzt werden. Diese Art der Rückmeldung kann beispielsweise genutzt werden, um auf neue Nachrichten oder auf Fehler hinzuweisen oder die erfolgreiche Ausführung einer Aktion zu bestätigen. Diese Technik hilft sicherzustellen, dass Informationen auch für Nutzer zugänglich sind, die akustische Signale nicht wahrnehmen können.

Haptisches Feedback bedeutet, dass anstelle von akustischen Signalen physische Rückmeldungen wie Vibrationen oder Bewegungen eingesetzt werden. Diese Art der Rückmeldung kann beispielsweise genutzt werden, um auf neue Nachrichten oder auf Fehler hinzuweisen oder die erfolgreiche Ausführung einer Aktion zu bestätigen. Diese Technik hilft sicherzustellen, dass Informationen auch für Nutzer zugänglich sind, die akustische Signale nicht wahrnehmen können.

Bewegen

Die Bedienbarkeit einer Website für Personen mit motorischen Einschränkungen ist ebenfalls entscheidend. Die Website muss vollständig über Tastaturbefehle bedienbar sein, und es sollten Alternativen zur Maussteuerung angeboten werden, um sicherzustellen, dass Nutzer mit eingeschränkter Hand- oder Armfunktion die Website effektiv nutzen können.

Verarbeiten

Für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen sollten Websites Informationen in einer klaren, verständlichen Form präsentieren. Dies umfasst den Einsatz einfacher Sprache, klar strukturierte Inhalte und eine konsistente, intuitive Navigation.

Die Bedeutung von barrierefreien Websites

Barrierefreie Websites sind von enormer Bedeutung, da sie weitreichende soziale, ethische und rechtliche Auswirkungen haben. Sie sind essenziell für die Entwicklung einer inklusiven Gesellschaft, in der alle Menschen, unabhängig von körperlichen oder geistigen Einschränkungen, gleichen Zugang zu Informationen und Dienstleistungen haben.

Soziale Aspekte und digitale Teilhabe

Die Möglichkeit, aktiv am digitalen und sozialen Leben teilzunehmen, ist für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen durch barrierefreie Websites maßgebend.  In einer Welt, in der das Internet fast alle Aspekte des Lebens berührt, verhindert eine inklusive Webgestaltung soziale Isolation und fördert die gesellschaftliche Integration. Barrierefreie Websites stärken die Unabhängigkeit von Menschen mit Behinderungen, indem sie nicht mehr zwangsläufig auf die Hilfe Dritter angewiesen sind. Zudem erleichtern sie älteren Menschen die Teilnahme am modernen Leben.

Ethische Überlegungen

Aus ethischer Sicht ist es unabdingbar, dass das Web allen Menschen gleichermaßen zur Verfügung steht. Digitale Barrierefreiheit ist nicht nur eine Frage der Nutzerfreundlichkeit, sondern auch der Menschenrechte. Durch die Implementierung barrierefreier Praktiken tragen Entwickler und Websitebetreiber aktiv dazu bei, Diskriminierung zu verhindern und Chancengleichheit zu fördern.

Gesetzliche Anforderungen

Auf rechtlicher Ebene haben viele Länder bereits Maßnahmen ergriffen, um die digitale Barrierefreiheit zu fördern.

In der Europäischen Union sind mit der Richtlinie über den barrierefreien Zugang zu Websites und mobilen Anwendungen öffentlicher Stellen klare Vorgaben gemacht worden, die ab Juni 2025 umgesetzt sein müssen. Diese Gesetze und Richtlinien sind darauf ausgelegt, sicherzustellen, dass öffentliche und zunehmend auch private Unternehmen Websites für alle Nutzer zugänglich machen.

Wie mache ich eine Website barrierefrei?

Die Entwicklung einer barrierefreien Webseite erfordert Planung und die Berücksichtigung vielfältiger Anforderungen. Eine Checkliste hilft dabei, alle notwendigen Schritte zu erfassen und umzusetzen.

  • Bilder mit Bildbeschreibungen versehen: Jedes Bild auf Ihrer Website sollte mit einer aussagekräftigen Beschreibung versehen sein. Diese Bildbeschreibungen, bekannt als ALT-Texte, ermöglichen es Screenreadern und anderen Hilfstechnologien, den visuellen Inhalt zu interpretieren und diesen blinden oder sehbehinderten Nutzern zugänglich zu machen.
  • Möglichkeit Texte zu vergrößern: Alle Texte auf der Website sollten ohne Qualitätseinbußen vergrößert werden können und die Website sollte in ihrer Funktionsweise weiterhin bedienbar bleiben.
  • Videos mit Untertiteln ausstatten: Alle video- und audiovisuellen Inhalte sollten Untertitel oder eine Audiodeskription bieten. Dies hilft nicht nur Menschen mit Hörbehinderungen, sondern unterstützt auch Nutzer, die in lauten Umgebungen oder dort, wo Audioinhalte nicht abgespielt werden können, auf Inhalte zugreifen möchten.
  • Leichte Sprache verwenden: Die Verwendung einer klaren und einfachen Sprache macht Inhalte zugänglicher. Fachjargon und komplexe Satzstrukturen sollten vermieden werden.
  • Ausreichend Kontraste: Ein ausreichender Kontrast zwischen Text und Hintergrund verbessert die Lesbarkeit. Empfohlen wird ein Kontrastverhältnis von mindestens 4,5:1 für normalen Text und 3:1 für großen Text.
  • Tastaturnavigation ermöglichen: Die Website sollte vollständig über die Tastatur bedienbar sein, ohne dass eine Maus benötigt wird. Dazu sollten alle interaktiven Elemente wie Links, Buttons und Formulare erreichbar und nutzbar sein.
  • Zugänglichkeitstests durchführen: Regelmäßige Tests mit echten Nutzern, insbesondere mit solchen, die Hilfstechnologien verwenden, sind unerlässlich.
Checkliste für barrierefreie Websites: Bilder mit Bildeschreibungen, veränderbare Textgrößen, Videos mit Untertiteln, Zugänglichkeit testen, leichte Sprache, ausreichend Kontraste, Navigation per Tastatur
Checkliste für barrierefreie Websites

Barrierefreie Website: Zwei Beispiele, die zeigen wie es geht

Bundesministeriums für Arbeit und Soziales

Die Website des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) ist ein gelungenes Beispiel für digitale Barrierefreiheit. Auf der Website findet man verschiedene Funktionen wie leicht zugängliche Menüs, klare Kontraste und die Einstellung zur einfachen Sprache. Zusätzlich sind einige der wichtigsten Inhalte in Gebärdensprache aufbereitet.

toom Baumarkt

Eine Studie von Aktion Mensch und Google zeigt, dass besonders Onlineshops in Sachen Barrierefreiheit noch deutlich Aufholbedarf zeigen. Etwa 75% der 78 analysierten Websites entsprachen nicht den Standards für Barrierefreiheit. Unter den 25%, die viele der Anforderungen erfüllten, wurde toom Baumarkt besonders positiv erwähnt. Die Baumarkt-Kette arbeitet eng mit der Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V. zusammen, um ihre Angebote für Menschen mit Beeinträchtigungen zu verbessern. Besonders hervorgehoben wurde toom für Features wie "Pinch-To-Zoom", die die Lesbarkeit auf der Website verbessern und den Online-Shop für Menschen mit Sehbehinderungen nutzerfreundlicher machen.

Barrierefreiheit: Welche Rolle spielen Chatbots dabei?

Chatbots verbessern die Zugänglichkeit von Websites erheblich und tragen zur barrierefreien Kommunikation bei. Hier sind einige spezifische Wege, auf denen Chatbots unterstützen können:

Erleichterung des Zugangs zu Informationen

Chatbots können Nutzern helfen, schnell Informationen zu finden, ohne durch komplexe Menüs navigieren oder lange Texte lesen zu müssen. Dies ist besonders nützlich für Personen mit visuellen Einschränkungen oder Lese- und Lernschwierigkeiten.

Unterstützung für Menschen mit eingeschränkter Mobilität

Personen, die Schwierigkeiten mit der Bedienung einer Maus oder Tastatur haben, können durch sprachgesteuerte Chatbots unterstützt werden, die Spracheingaben verarbeiten. So können sie die Website nutzen, ohne physisch interagieren zu müssen.

Mehrsprachige Unterstützung

Chatbots können in mehreren Sprachen programmiert werden, was Menschen hilft, die nicht die Hauptsprache der Website sprechen. Dies verbessert die Zugänglichkeit für Nicht-Muttersprachler oder Menschen mit begrenzten Sprachkenntnissen.

24/7-Verfügbarkeit

Ein Chatbot kann rund um die Uhr zur Verfügung stehen, was bedeutet, dass Benutzer jederzeit unterstützt werden können.

Unterstützung bei der Navigation

Chatbots können Benutzer durch eine Website führen und Schritt-für-Schritt-Anleitungen bieten, was besonders für Menschen mit kognitiven Einschränkungen nützlich ist.

Feedback und Anpassung

Chatbots können Feedback von Nutzern sammeln und basierend darauf Verbesserungen vornehmen oder personalisierte Empfehlungen anbieten. Dies hilft, die Barrierefreiheit kontinuierlich zu verbessern.

Chatbots sorgen für mehr Barrierefreiheit auf Websites. Das sind die Vorteile: Erleichterter Zugang zu Informationen, Feedback und Anpassung, Unterstützung für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Unterstützung bei der Navigation, 24/7-Verfügbarkeit, mehrsprachige Unterstützung
Chatbots für mehr Barrierefreiheit auf Websites

Fazit

Die Implementierung von Barrierefreiheit auf Websites ist nicht nur eine rechtliche Notwendigkeit, sondern auch eine Frage der sozialen Verantwortung. Sie ermöglicht es allen Menschen, gleichberechtigt am digitalen Leben teilzunehmen. Chatbots spielen dabei eine zunehmend wichtige Rolle, indem sie die Interaktion mit digitalen Inhalten vereinfachen und personalisieren. Ihre Anpassungsfähigkeit machen sie zu einem nützlichen Werkzeug in der fortschreitenden Digitalisierung, die darum bemüht ist, keine Nutzergruppe auszuschließen.

Indem Chatbots auf individuelle Bedürfnisse eingehen können, helfen sie, digitale Herausforderungen zu meistern und fördern eine inklusive Gesellschaft, in der jeder Zugang zu Information und Kommunikation hat.

Kostenloser Chatbot-Guide: Erfahren Sie mehr über Chatbots und wie diese ideal als Kommunikationskanal eingesetzt werden können. Skalierbar, innovativ und automatisiert.

Zufriedenere Kunden durch schnellere Antworten.

Überzeugen Sie sich selbst und erstellen Sie Ihren eigenen Chatbot. Kostenlos und unverbindlich.