Die 3 wichtigsten Learnings der SuperBot Conference 2017 in San Francisco
Über Lead-Generierung, Monetarisierung, Engagement und Analyse sowie Best Practice wurde auf der SuperBot Conference in San Francisco fleißig diskutiert. Wir waren vor Ort und haben hier die wichtigsten Learnings zusammen gefasst. Vorher noch ein kurzer Hinweis auf den Artikel von Arte Merrit (CEO von dashbot.io), der spannende Insights zu den Messages gibt, die von dashbot analysiert wurden. Beispielsweise welche Art von Nachrichten und Fotos am häufigsten von Nutzern an Bots geschickt wurden.
1. User Acquisiton / Lead-Generierung
Eine Frage die sich immer wieder stellt, ist die nach Usern. Neue User zu gewinnen ist nicht einfach aber notwendig für den Wachstum des Chatbots. Im ersten Panel der Konferenz mit Dmitry Dumik (Chatfuel), Stefan Behren (Gyant), Stefan Kojouharov (Chatbots Life), Linda Lee (Facebook), Khari Johnson (VentureBeat) der Konferenz ging es genau darum: Growth.
Der Fokus der Branche liegt momentan stark auf Facebook und wie Bots dort neue User erreichen können.
- Erster Step bereits im Bot virale Features bereitstellen, die den User animieren oder entlohnen den Bot Freunden zu empfehlen. Auch hier gilt, was für Apps und Websites bereits wichtig ist, der Bot muss einen deutlichen Mehrwert bieten. Erfüllt der Bot diese Bedingung, vermarktet er sich fast von selbst.
- Influencer Marketing ist auch für Bots relevant. Zielgruppenrelevante Influencer können eine große Hebelwirkung haben und dem Bot auf die Sprünge helfen. Dabei lohnt es sich auf klassische FB oder Instagram Posts zu verzichten und stattdessen den Influencer beispielsweise ein Video, in dem er den Bot testet, machen zu lassen.
- Lasst euren Chatbot auf eure Pinnwand los. Chatbots können jetzt aktiv User angehen, die auf der Pinnwand einer Fanpage etwas kommentiert haben. Basierend auf bestimmten Intentionen bzw. Wörtern der User, kann der Chatbot die Leute anschreiben und so in einen Dialog verwickeln.
- Zusätzlich zu einem permanentem Share-Feature (siehe Step 1) können User auch durch Push-Notifications motiviert werden, den Bot mit ihren Freunden zu teilen. Hierbei ist es von Vorteil, den Usern Mehrwerte zu nennen oder sie für das Teilen zu belohnen. Solche Push-Nachrichten sollten nicht missbraucht werden und der Inhalt der Nachricht sollte dem User entsprechen. Also am besten vorher einmal die User segmentieren (Demografisch/Stimmung).
2. Monetarisierung
In einem späteren Panel in dem Peter Buchroithner (Swell), David Cohen (eBay), Lauren Kunze (Pandorabots), Mark Wasiljew (Fandango) und Ellen Huet (Bloomberg) ging es um die Monetarisierung des eigenen Chatbots.
- Um Produkte per Chatbot zu verkaufen, muss erst ein gewisses Vertrauen aufgebaut werden. Es sei denn es handelt sich um eine bereits vertrauenswürdige Marke wie im Falle von eBay. Andere Chatbots sollten zunächst etwas Geduld mitbringen, denn User sind derzeit noch vorsichtig bei der Nutzung von Chatbots – insbesondere bei Kauf- und Zahlungsprozessen. Um die Skepsis zu nehmen, muss ein Chatbot beweisen, dass er dem User einen Mehrwert bietet und auch vertrauenswürdig ist.
- Kontextbasierte Push-Nachrichten sind sehr wichtig. Chatbots lernen die einzelnen User im Laufe der Zeit immer besser kennen, wodurch Push-Nachrichten spezieller auf User bzw. Usergruppen zugeschnitten werden können. Demographische Merkmale und Interessen der User sind dabei gute Faktoren für effektive Push-Nachrichten. Weiß der Bot, dass ein User weiblich ist und sich kürzlich Produkte einer bestimmten Modemarke angeschaut hat, können passende Kleidungsstücke als Nachricht geschickt werden. Für Männer wäre eine Nachricht mit diesen Produkt-Empfehlungen irrelevant und würde eher zum blockieren des Bots führen — Eine Segmentierung von Usern ist also äußerst wichtig.
- Warum nicht mal nach Erlaubnis fragen ob der User eine Empfehlung für Produkte haben möchte? Es empfiehlt sich, den User zunächst zu fragen, ob er nicht Lust hätte eine Empfehlung für Kleidungsstücke zu bekommen. Der User kann so ideal selbst entscheiden ob es der richtige Zeitpunkt ist. Stimmt der User zu, kann der Bot weiterhin Produkte empfehlen ohne den Nutzer zu stören. Verneint der User, hält der Bot lieber die Klappe und steigert so womöglich noch das Vertrauen in den Bot. Denn der Bot ist weniger aufdringlich.
3. Engagement & User Experience
Greg Leuch (Poncho) erklärte in seinem Vortrag wie Poncho es schafft sich jeden Tag aufs Neue gegen, Wetter-Apps und Websites durchzusetzen. Storytelling wird bei Poncho extrem groß geschrieben und trägt dazu bei, dass Poncho seine Engagement-Rate nicht verstecken muss. Greg erklärte, dass sie durch ein komplexes CMS eine große Menge an Off-Topic Fragen mit Poncho beantworten können. So wird das Engagement gesteigert und die User Experience deutlich verbessert. Hier liegt auch der Vorteil von Poncho gegenüber Apps oder Websites. Poncho wird so persönlicher und zum Wetter-Buddy. Ich empfehle Poncho mal ein bisschen auszufragen ?
Fazit
Die Konferenz hat gezeigt, dass Chatbots Potenzial haben und nicht einfach nur als Spielzeug belächelt werden sollten. Marken können per Chatbot persönliche Beziehung zu ihren Usern aufbauen und diese für eine bessere User Experience, für Brandawareness oder auch als weiteren Vetriebskanal nutzen. Dabei ist es wichtig, sorgsam mit seinen Usern umzugehen und ihnen einen Mehrwert zu bieten, den kein anderer Kanal liefern kann – so begeistern Chatbots ihre Nutzer.