„Früh ins kalte Wasser gesprungen“ [Interview mit Frederik Schröder & der Horizont-Stiftung]
Diese Interview ist im HORIZONT-Magazin 6-7/2021 am 11. Februar 2021 erschienen und wurde von Roland Karle geführt.
Frederik Schröder (Geschäftsführer von moinAI [by knowhere] erhielt 2016 ein Stipendium der HORIZONT-Stiftung – und wusste schon genau, dass er Unternehmer werden will. Heute bringt er künstliche Intelligenz in die Praxis.
Roland Karle: Wenn Sie an die Preisverleihung zurückdenken, Herr Schröder: Woran erinnern Sie sich am stärksten?
Frederik Schröder: An den Moment, als ich auf der HORIZONT-Bühne in Frankfurt vor den renommiertesten Medienfachleuten stand, meinen Award bekommen habe und gefragt wurde: „Wenn Sie sich ein Unternehmen aussuchen könnten, bei dem Sie arbeiten könnten – welches wäre das?“
Jetzt bin ich gespannt.
Ich habe geantwortet: „So sehr ich alle hier anwesenden Unternehmen bewundere, werde ich im nächsten Schritt für keines arbeiten können, denn mein größtes Ziel ist es, mein eigenes Unternehmen zu gründen.“
Und das hat geklappt?
Ja. Mein Ziel, ein erfolgreiches Unternehmen zu führen, hat sich erfüllt und stellt mich jeden Tag vor neue Herausforderungen. Ich bin heute Geschäftsführer von Moin.ai, einer selbstlernenden KI-Chatbot-Lösung zur Automatisierung der digitalen Kundenkommunikation. Wir arbeiten auch für Kunden aus der Medienbranche, zum Beispiel Spiegel-Verlag, Tagesschau, NOZ Medien.
Hat das Stipendium für Ihr späteres berufliches Leben eine Rolle gespielt oder Kontakte gebahnt?
Die Auszeichnung hat mir einige Türen in der Medienbranche geöffnet. Zum Beispiel habe ich gemeinsam mit einem unserer Kunden auf den HORIZONT Digital Marketing Days in Hamburg einen Vortrag gehalten.
Wofür haben Sie eigentlich Ihr Preisgeld verwendet?
Das ist in die Gründung meines Unternehmens geflossen.
Was waren prägende Stationen Ihrer bisherigen Karriere?
Zunächst das Duale Studium beim Südwestrundfunk, durch das ich alle geschäftlichen Grundlagen lernen und zum ersten Mal ein Unternehmen von innen heraus erleben konnte. Durch meine Selbstständigkeit neben dem Studium und zahlreiche Start-up-Gründungsversuche bin ich schon früh ins „kalte Wasser“ gesprungen – eine wertvolle Erfahrung. Als Geschäftsführer von Moin.ai war eines meiner Highlights, mit einem Kunden zusammen auf dem OMR Festival vor über 1000 Personen über die erfolgreiche KI-Chatbot-Implementierung zu sprechen.
Was haben Sie über sich selbst herausgefunden?
Eine wichtige Erkenntnis, die mir während meines Studiums der Mensch-Computer-Interaktion in Hamburg klar wurde: Da habe ich realisiert, dass Programmieren nicht meine Stärke ist, wohl aber, Menschen von Technologien zu begeistern.
Welcher Leitsatz bestimmt Ihren beruflichen Weg?
Be the change you want to see in the world.